Der Abend war für Theaterfreunde ein echtes Schmankerl: 23 Schauspieler und Musiker der Luisenburg-Festspiele gastierten am Montag in Mitterteich und weckten gemeinsam mit Intendant Michael Lerchenberg Neugier auf die aktuellen Stücke.
Der Abend war für Theaterfreunde ein echtes Schmankerl: 23 Schauspieler und Musiker der Luisenburg-Festspiele gastierten am Montag in Mitterteich und weckten gemeinsam mit Intendant Michael Lerchenberg Neugier auf die aktuellen Stücke.
Gut eine Stunde lang dauerte das Programm in der Aula der Grundschule. Die Begrüßung der vielen Besucher und der Luisenburg-Truppe übernahm eingangs Werner Männer vom Arbeitskreis Heimatpflege, der wieder gemeinsam mit der Stadt zu der beliebten Veranstaltung eingeladen hatte. Männer freute sich, dass ein so großes Ensemble gekommen war und versprach einen spannenden Abend. "Es ist Tradition, dass wir in Mitterteich Werbung für unsere Festspiele machen. Ich bin jetzt 14 Jahre Intendant und zum 14. Mal bin ich in Mitterteich", sagte Michael Lerchenberg. Er erinnerte auch an die Anfänge, "als wir noch im Modehaus Zeitler auftraten und uns zwischen den Auslagen schnell umziehen durften".
Spiellust statt Wehmut
Ein weiterer Grund, warum die Schauspieler alljährlich unbedingt mit nach Mitterteich wollten, sei die anschließende gemütliche Zoigl-Einkehr. "Wir sind heuer extra mit einem Kleinbus gekommen, damit wir auch alle feiern können", verriet Lerchenberg. "Ich verspüre keinen Wehmut verspüre darüber, dass dies meine letzte Spielsaison auf der Luisenburg ist. Ganz im Gegenteil, ich verspüre nochmals große Lust auf die Spielzeit", betonte der Intendant. "Heuer lassen wir es mit unserem Programm nochmal so richtig krachen." Er gehe "erhobenen Hauptes", so Lerchenberg. "Ich habe es ja so gewollt."
Als erstes wurde das Stück "Heidi" thematisiert, das bereits am 31. Mai Premiere hatte. Lerchenberg verwies hier auf spezielle Bemühungen, die Kinder und Jugendlichen im Publikum anzusprechen. "Für sie ist es ja oft der erste Besuch in einem professionellen Theater." Szenen-Kostproben gaben die beiden Hauptdarsteller Maria Kempken ("Heidi") und Paul Kaiser ("Alm-Öhi"). Regie führt übrigens die Ehefrau des Intendanten, Eva-Maria Lerchenberg-Thöny, die erstmals mit nach Mitterteich gekommen war.
Deftiger Auftritt
Gleich im Anschluss marschierten die Musikanten aus dem Stück "Die Pfingstorgel" ein - unter der Leitung von Norbert Neugirg. Mit ihrem deftigen Auftritt erreichten sie gleich die Herzen der Zuschauer. Das Volksstück, eine "klingende und singende Geschichte", war zuletzt 1977 auf der Luisenburg zu sehen. In der Neuinszenierung sind mehrere Schauspieler aus der Region dabei, wie etwa Berthold Kellner, Florian Winklmüller, Christian Höllerer und Kurt Rodehau. Nach einer Szene, in der unter anderem der Österreicher Alfred Schedl in Aktion trat, verwies Regisseurin Steffi Kammermeier auf die Premiere am 23. Juni.
Weiter ging es mit dem Stück "Der Theatermacher", das in einer ländlichen Gegend in Österreich spielt. Laut Michael Lerchenberg, der selbst die Hauptrolle besetzt, dürfen sich die Zuschauer auf eine Satire rund das Theater und seine Macher freuen. "Ich war 1980 erstmals als Schauspieler auf der Luisenburg und beende mein Engagement auf Deutschlands größter Naturbühne als Schauspieler", sagte Lerchenberg, der mit Alfred Schedl eine Szene präsentierte. Premiere ist am 14. Juli. Zu den Inszenierungen zählt heuer auch eine Neuauflage des 2016 gut angenommenen Musicals "Cats", das ab 29. Juni gezeigt wird. Mit dabei sind unter anderem Gudrun Schade und Hardy Rudolz, der auch Regie führt.
Zum Abschied überreichte Bürgermeister Roland Grillmeier an Michael Lerchenberg einen Mitterteicher Zoiglkrug. Jeder der Mitwirkenden bekam ein "Brotzeitpaket" mit einem von der Bäckerei Sölch gebackenem "Hankerlbrot" und einem Geräucherten. Nach dem Auftritt in der Grundschule zog die Luisenburg-Truppe ins Mehrgenerationenhaus weiter, wo der Arbeitskreis Heimatpflege Zoigl und Brotzeit mit Musik von Hubertus Krämer servierte.
Text: Josef Rosner, Bilder: Werner Männer
Fotogalerie