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Vom Kienspan zur elektrischen Straßenbeleuchtung

Wenn es in den Häusern der Stadt dunkel wird, dann wird instinktiv am Lichtschalter gedreht und das elektrische Licht geht an. Das ist heute selbstverständlich. Es ist aber erst 100 Jahre her, dass im Markt Mitterteich das elektrische Licht Einzug hielt. Erst am 6. August 1910 brannte in den Straßen erstmals elektrisches Licht. Aus Anlass dieses Ereignisses hat der Arbeitskreis in der Geschichte geblättert und anlässlich 875-jähriges Jubiläums eine Ausstellung im Rathaussaal gezeigt.

Aus der Chronik des Marktes von zirka 1935, geschrieben von Oberlehrer Max Rüth, ist zu entnehmen, dass fast bis zur Hälfte des 19. Jahrhunderts der Kienspan unterm Linhut als Stubenbeleuchtung diente. Er stand am Kochherd. Am Abend hatte abwechslungsweise eine Person diese Beleuchtung zu bedienen. Den Kienspan löste das Talkkerzenlicht ab. Die Talkkerzen, abgesehen von einem Kerzensieder in der Vorstadt, fertigten die meisten Familien, meist Metzger, selbst. In der Stube brannte nur eine Kerze. Der Docht musste durch die Putzschere von Zeit zu Zeit abgetrennt werden, damit die Kerze gleichmäßig weiterbrannte.

In den 1860er Jahren war die neueste Erfindung eine Rüböllampe. Als große Wohltat empfand man das Petroleumlicht. Es bot ein bedeutend helleres Licht und hatte eine ruhige, gleichmäßig bleibende Flamme. Doch fürs das Kartenspielen in den Wirtshäusern brauchte man noch immer Kerzen. Für noch bessere Beleuchtung in damaliger Zeit sorgte der Lammswirt als Erster durch Einrichtung der Azetylenbeleuchtung gegen Mitte der 1890er Jahre. Als Zweiter folgte mit dieser Einrichtung der "Bayerische Hof" und als Dritter der "Bärnwirt".

Am 17. März 1874 beschlossen der Magistrat und die Gemeindebevollmächtigten die Straßenbeleuchtung einzuführen. Ende Dezember 1974 standen vier Laternen: Oberer Marktplatz, Bachgasse, Unterer Markt, Bahnhofstraße und Bahnhofstraße - Nähe Bahnhof. Die Laternen hatte der Türmer zu betreuen (35 Jahre lang). Er musste Petroleum nachfüllen, sie anzünden und wieder löschen.

Im August 1909 wurde beschlossen, die elektrische Straßenbeleuchtung einzuführen. Am 6. August 1910 brannten zum ersten Mal 96 Lampen in den Straßen. In der Chronik von H. Pauli ist zu lesen, dass der Strom mit Dieselmotoren erzeugt wurde und zwar Gleichstrom mit 110 Volt. In der Schulgartenstraße wurde ein Elektrizitätswerk gebaut, das der Stadt gehörte aber später verpachtet wurde. Heute liefern den Strom die großen Konzerne.
In der Ausstellung zeigt der Arbeitskreis die Entwicklung des Stroms in Mitterteich, von der eigenen Stromversorgung bis zu den großen Konzernen.

 

Text & Bilder: Werner Männer

 

 

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