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Theater mit Weltniveau

Die Intendanz und Schauspieler der Luisenburgfestspiele zu Gast in Mitterteich

Mitterteich. Theater und Schauspiel einmal anders - erlebten am Donnerstagabend rund 150 Theaterfreunde, die ins Modehaus Zeitler gekommen waren. Bekannte Luisenburg-Schauspieler präsentierten dort den neuen Spielplan von Deutschlands schönster Naturbühne.

Der Vorsitzende des Arbeitskreises Heimatpflege, Werner Männer, betonte, dass heute die Elite der Luisenburg-Schauspieler nach Mitterteich gekommen sei. „Wir wollen Werbung für die Luisenburg und die Region machen”, sagte Männer und hob hervor, dass auf der Luisenburg „Theater mit Weltniveau” gespielt werde. Gleichzeitig bedauerte er den Weggang von Intendant Pavel Fieber, der heuer in seiner letzte Spielzeit auf der Luisenburg tätig sein wird. „Gerade er ist es gewesen, der hohes Niveau nach Wunsiedel gebracht hat”, sagte Männer.

Zweiter Bürgermeister Karl-Heinz Ernstberger hob hervor, dass sich Mitterteich in Sachen Kultur nicht zu verstecken brauche. Sein Dank galt dem Arbeitskreis Heimatpflege und dem Modehaus Zeitler, die schon zum wiederholten Male für kulturelles Flair in der Industriestadt Mitterteich sorgten. In den vergangenen Jahren sei vieles in Sachen Kultur, unter anderem der Musiksommer, auf die Beine gestellt worden. Dann trugen sich die Gäste in das Goldene Buch der Stadt Mitterteich ein.

Intendant Pavel Fieber freute sich auf einen launigen Abend und stellte sein Ensemble kurz vor. Gekommen waren Chefdramaturg Joachim Putlitz, die Schauspieler Jelena Mitschke, Udo Thomer und Karl Friedrich, sowie Markus Munzer-Dorn, der mit musikalischen Beiträgen den Abend verkürzte.

Joachim Putlitz zeigte die einzelnen Stücke auf. Den Auftakt machte „Der Graf von Monte Christo”, Premiere ist am 20. Juni auf der Naturbühne. Die Uraufführung sei eine ganz spezielle Fassung, die von Sven Severin inszeniert werde. „Die Hauptrollen spielen Gerd Silberbauer, Harald Heinz und Michael Boettge.” Das Stück spiele um das Jahr 1815. „Das Publikum schätzt seit jeher die undurchsichtige Psyche des geheimnisvollen Rächers, der sich Graf von Monte Christo nennt und das Entsetzen seiner Opfer, wenn er seine wahre Identität zu erkennen gibt.” Der Roman habe sich großer Beliebtheit erfreut, auch wegen des anhaltenden Erfolges der Bühnenfassungen und der Verfilmungen. Schauspieler Karl Friedrich, ein echter Wiener, gab dann erste Kostproben, und ließ dabei den bekannten „Wiener Schmäh” aufflackern.

Jelena Mitschke erzählte dann aus der Autobiographie von Ferdinand Raimund, der das Zaubermärchen „Der Bauer als Millionär” schrieb. Dieses Stück feiert auf der Luisenburg am 25. Juni Premiere. Die beiden Hauptdarsteller Udo Thomer und Karl Friedrich gaben mit einer Szene aus dem Stück eine Kostprobe ihres schauspielerischen Könnens.

Bereits ausverkauft ist im Museumshof der Karl-Valentin-Abend. Udo Thomer gab zur Freude der Besucher die „Vereinsrede” und einen „Brief aus Bad Aibling” von Karl Valentin wieder. Hier hatte er natürlich die Lacher des Publikums auf seiner Seite.

Abschließend vorgestellt wurde noch das Stück „Der Besuch der alten Dame”, dessen Premiere am 11. Juli ist. Diese tragische Komödie von Friedrich Dürrenmatt wird von Thomas Schulte-Michels inszeniert. Chefdramaturg Joachim Putlitz bezeichnete dieses Stück als einen Klassiker des deutschsprachigen Theaters. Damit habe einst Dürrenmatt den internationalen Durchbruch geschafft, sogar eine eigene Oper sei dem Stück gewidmet worden. Die Hauptrollen spielen Arnulf Schumacher, Franziska Küpferle und Hartmut Stanke. Den Abschluss fand der kurzweilige Abend mit einem Lied von Bert Brecht, gesungen von Intendant Pavel Fieber, sowie einem Sketch aus „Cabaret”, gespielt von Karl Friedrich und Pavel Fieber.

Katrin Paschedag vom Modehaus Zeitler, Werner Männer und Karl-Heinz Ernstberger dankten für diesen Abend und überreichten als Gastgeschenk original Mitterteicher Zoigl und eine kleine Brotzeit. Den musikalischen Abschluss machten auf Wunsch der Gäste die „Mitterteicher Nachtwächter”, die viel Beifall für ihre Darbietungen erhielten.

 

Quelle: „DER NEUE TAG”, 14.06.2003, Josef Rosner
Bilder: Hubertus Krämer, Werner Männer

 

Auf besonderen Wunsch des scheidenden Chefdramaturgen der Luisenburg-Festspiele, Joachim Putlitz, gaben die „Mitterteicher Nachtwächter” zum Abschluss des Abends ein kurzes Konzert. Putlitz hatte die Nachtwächter während einer Veranstaltung des Mitterteicher Musiksommers 2002 erlebt und war sichtlich angetan von den vier Sängern. So traten sie auch wieder auf in ihren nach historischen Vorlagen gefertigten Gewändern und einem musikalischen Kommentar zu dem gelungenen Abend:

Gott zum Gruß, ihr Schauspielleut'
und alle die gekommen heut'.
Ein Vorspiel habn wir heut' geseh'n
doch auf der Burg wird's doppelt schön!

Im Anschluss daran gab's noch eine Kostprobe ihres „internationalen” Repertoires aus dem 16. Jahrhundert: „Kommt, ihr Gspielen” von Melchior Franck, „Imitazione del veneziano” von Orazio Vecchi in altitalienischer Sprache und „Though Philomela Lost Her Love” des englischen Komponisten Thomas Morley. Mit einem Gstanzl aus ihrem bayerischen Repertoire: „Ich bin an Vodern saa Bou”, beendeten die Nachtwächter den offiziellen Teil des Abends.

Während der anschließenden Zoiglbrotzeit für die Organisatoren und Akteure des Abends, erklangen noch weitere urige Gstanzln und Madrigale aus dem 16. Jahrhundert.

 

 

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